Sahra Wagenknecht hat sich Medienberichten zufolge zur Gründung einer eigenen Partei entschlossen – und auf diesem Weg offenbar schon 108 Mitarbeiter aus der Fraktion der Linken auf ihrer Seite. Derzeit würden die Sozialpläne für die Mitarbeiter, die mit Wagenknecht gehen wollen, erarbeitet und stünden kurz vor dem Abschluss, berichtet die FAZ unter Berufung auf Angaben aus der Linksfraktion.
Am Montag werde Wagenknecht zunächst die Gründung des Vereins “BSW – Für Vernunft und Gerechtigkeit” öffentlich vorstellen, schrieb der “Spiegel” am Mittwochabend. Dieser Verein gilt als eine Art Vorstufe zur Parteigründung und ist bereits registriert. Das Kürzel steht für “Bündnis Sahra Wagenknecht”. Aus der Linken wird Wagenknecht scharf kritisiert: “Eine linke Partei wird das wohl kaum”, sagte Harald Wolf, Bundesschatzmeister der Linken, der FAZ. “Ob eine Wagenknecht Partei die AfD tatsächlich schwächen könnte, ist ungewiss. Ihr letztes Projekt Aufstehen ist krachend gescheitert. Eine Partei, die komplett auf eine Person ausgerichtet ist, hat keine breite Basis. Wagenknecht spricht mittlerweile von konservativen Werten, von Sozialleistungsmissbrauch, sie will die fossilen Energiekonzerne fördern, statt beim Klimaschutz voranzukommen und Leistungen für nicht anerkannte Asylbewerber komplett streichen.” Es brauche nicht noch eine weitere Partei, “die die Ursachen von hohen Mieten, schlechten Schulen und Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt Geflüchteten zuschiebt”, statt der ungerechten Verteilung von Reichtum.
Die Linken-Parteivorsitzende Janine Wissler sprach am Mittwochabend in den ARD-“Tagesthemen” von einem “Egotrip” der Linken-Politikerin.
dts Nachrichtenagentur