Der Attentäter von Halle soll in der Justizvollzugsanstalt Augsburg-Gablingen Gefängnismitarbeiter angegriffen haben. Das berichtet die “Mitteldeutschen Zeitung” in ihrer Donnerstagsausgabe.
Demnach unterrichtete Sachsen-Anhalts Justizministerium den Rechtsausschuss des Landtags am Mittwoch über den Vorfall. Der wegen zweifachen Mordes, vielfachen Mordversuchs und Volksverhetzung verurteilte Mann soll laut MZ infolge seines Übergriffs auf das Justizpersonal überwältigt worden sein. Der genaue Zeitpunkt der Attacke blieb zunächst unklar, sie soll in den vergangenen Wochen stattgefunden haben, so die MZ. Die Justizministerien in Sachsen-Anhalt und Bayern äußerten sich am Mittwoch nicht zu dem Fall. “Aus Sicherheitsgründen sowie aus Gründen des Persönlichkeits- und des Datenschutzes” sei keine Auskunft möglich, erklärte das bayerische Justizministerium auf Anfrage der Zeitung.
Es ist nicht der erste Zwischenfall in der Haftzeit des Rechtsextremisten: Nach Augsburg verlegt wurde er im Dezember 2022, nachdem er im Hochsicherheitsgefängnis Burg (Jerichower Land) zwei Mitarbeiter als Geiseln genommen hatte. Er hatte die Wärter mit einer Selbstbauwaffe bedroht, die er in seiner Zelle gebastelt hatte. Bereits in der Untersuchungshaft 2020 in Halle hatte er einen Fluchtversuch unternommen und unbeobachtet einen Zaun innerhalb des Gefängniskomplexes überwunden. Wegen der Geiselnahme in der JVA Burg droht dem Halle-Attentäter ein erneuter Gerichtsprozess in Sachsen-Anhalt.
dts Nachrichtenagentur