Charles beschwört im Bundestag deutsch-britische Freundschaft

König Charles am 30.03.2023 im Bundestag in Berlin

Der britische König Charles hat in einer Rede im Bundestag die deutsch-britische Freundschaft beschworen. Es bedeute ihm sehr viel, dass er für seine erste Auslandsreise als König in die Bundesrepublik eingeladen worden sei, sagte er am Donnerstag bei einer Sonderveranstaltung des Parlaments.

Er wolle bei seinem Besuch das Bekenntnis der Freundschaft beider Länder erneuern. “Es gibt kaum einen besseren Ort dafür als dieses Gebäude, dessen Steine die Geschichte des 20. Jahrhunderts erzählen.” Die lange, gemeinsame Geschichte beider Länder enthalte noch “viele ungeschriebene Kapitel”, so der König. In diesem Zusammenhang warb er für ein “unermüdliches Streben nach einer besseren Zukunft”. Charles äußerte sich auch zu weiteren Themen, zum Beispiel zum Ukraine-Krieg: “Die Sicherheit Europas ist ebenso bedroht wie unsere demokratischen Werte”, sagte er. Zahllose Leben würden zerstört, Menschenwürde und Freiheit würden “brutal mit den Füßen getreten”. Man könne aus der Einigkeit bei der Verteidigung der Ukraine aber auch “Mut schöpfen”. Deutschland und das Vereinigte Königreich hätten in Europa bei der Unterstützung der Ukraine eine “Führungsrolle” übernommen, fügte der Monarch hinzu, der zum Abschluss seiner Ausführungen langanhaltenden Beifall bekam. Für das neue britische Staatsoberhaupt war es nicht der erste Auftritt im Bundestag: Charles hatte bereits im November 2020 in seiner damaligen Eigenschaft als Thronfolger eine Rede zur zentralen Gedenkveranstaltung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge gehalten – auch damals zum großen Teil in Deutsch. Der Staatsbesuch des Monarchen ist mit seinem Auftritt im Bundestag aber noch nicht zu Ende. Nach mehreren weiteren Terminen in Berlin wird er am Freitag per Zug weiter nach Hamburg reisen, wo er unter anderem am Kriegsmahnmal St. Nikolai einen Kranz niederlegen und am Nachmittag die Hamburger Hafenanlagen besuchen sowie eine Bootsfahrt unternehmen will.

dts Nachrichtenagentur

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