Der Energieversorger Vattenfall will einem Medienbericht zufolge seinen schrittweisen Rückzug aus Deutschland fortsetzen und sich von seinem Berliner Fernwärmegeschäft verabschieden. Das Unternehmen bereite einen Verkaufsprozess vor, berichtet das “Handelsblatt” (Dienstagsausgabe) unter Berufung auf “mit der Transaktion vertraute Personen”.
In den kommenden Wochen sollen demnach Informationspakete an Interessenten einschließlich das Land Berlin verschickt werden. Die als Stadtwärme bekannte Firma könnte dabei laut Bericht mit mehr als drei Milliarden Euro bewertet werden. Zugleich erwarten viele Marktteilnehmer offenbar, dass sich der schwedische Staatskonzern von seinem knapp 32-prozentigen Anteil am Gasversorger Gasag trennen könnte, auch wenn er diesen bisher nicht zum Verkauf gestellt hat. Hier gilt Berlin ebenfalls als möglicher Käufer.
Ein Vattenfall-Sprecher sagte der Zeitung, dass das Unternehmen einen Prozess zur strategischen Neubewertung der Stadtwärme gestartet habe. “Anfang 2023 könnte eine Entscheidung fallen”, fügte er hinzu. Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) hatte kürzlich öffentlich erklärt, es gebe intensive Gespräche zum Thema Stadtwärme. Finanzsenator Daniel Wesener (Grüne) sagte der Zeitung: “Wir sind mit allen relevanten Akteuren im konstruktiven Austausch und prüfen als Land ergebnisoffen sämtliche Optionen, die im Einklang mit unserem Ziel einer Berliner Wärmewende stehen.”
dts Nachrichtenagentur