Die Getränkewirtschaft in Deutschland wendet sich angesichts der hohen Energiepreise und Rohstoffkosten mit einem Hilferuf an die Politik. Brauereien, Mineralbrunnen, Fruchtsafthersteller und Getränkefachgroßhändler warnen gemeinschaftlich vor einer Pleitewelle in der Branche, berichtet die “Welt” (Freitagausgabe) unter Berufung auf eine Erklärung von fünf Branchenverbänden.
“Längst haben die Kostensteigerungen für die Unternehmen ein existenzbedrohendes Ausmaß erreicht. Dies betrifft Handwerk und Mittelstand ebenso wie die Industrie”, heißt es darin. “Ob Gas, Strom oder Kraftstoffe, ob Agrarrohstoffe, Verpackungen oder Logistik – exzessive Kostensteigerungen, gepaart mit zunehmenden Störungen der Lieferkette bis hin zu Lieferausfällen, übersteigen bei vielen Unternehmen der Getränkewirtschaft die Grenzen der Belastbarkeit.” Gefordert wird nun schnelle Hilfe vonseiten des Staates.
“Die Bundesregierung darf die Unternehmen in dieser Situation nicht alleine lassen”, schreiben die Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen (VDM), des Deutschen Brauer-Bundes (DBB), des Verbands Private Brauereien Deutschland, des Verbands der deutschen Fruchtsaftindustrie (VdF) und des Bundesverbands des Deutschen Getränkefachgroßhandels. “Ohne ein schnelles Eingreifen des Staates und ohne wirksame Hilfen werden allein in der deutschen Getränkewirtschaft hunderte Betriebe und tausende Mitarbeiter ihre Existenz verlieren.” Zumal die Hersteller noch angeschlagen sind. “Durch die Folgen der Coronakrise ist die Kapitaldecke bei vielen Unternehmen der Getränkewirtschaft sehr dünn geworden”, heißt es in der Verbände-Erklärung mit Verweis auf die monatelange Schließung der Gastronomie und die Absagen von vielen Tausend Veranstaltungen.
Das habe zu massiven Einbußen geführt und lediglich ein geringer Teil der Betriebe habe Überbrückungshilfen des Staates in Anspruch nehmen können. Nun schließe sich die nächste Notlage sofort an. “Die Unternehmen sind deswegen nicht in der Lage, die wesentlich bedrohlichere akute Situation zusätzlich noch zu bewältigen.”
dts Nachrichtenagentur