Der Wirtschaftsrat der CDU hat Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) dazu gedrängt, beim Online-Handelsregister einzugreifen. “Der Bundesjustizminister muss unverzüglich handeln und die im Kern lange überfällige Online-Registerauskunft datenschutzkonform aufstellen”, sagte Generalsekretär Wolfgang Steiger dem “Handelsblatt” (Freitagausgabe).
Ansonsten müssten bis zur Nachbesserung vorübergehende Zugangsbeschränkungen eingeführt werden. Seit dem 1. August ist es über das gemeinsame Registerportal der Länder möglich, ohne Nutzerregistrierung und Abrufgebühren Auszüge aus dem Handelsregister sowie notarielle Eintragungen einzusehen und herunterzuladen. Damit wurde die EU-Digitalisierungsrichtlinie umgesetzt. Seitdem sind sensible Daten von Firmenlenkern ohne Einschränkungen abrufbar.
Die Unternehmer fürchten nun den Missbrauch der Daten, wirtschaftlichen Schaden und Gefahrensituationen für sich und ihre Angehörigen. Der neue Zugriff auf das Online-Handelsregister öffne “Missbrauch Tür und Tor”, fürchtet auch der CDU-Wirtschaftsrat. “Jeder Tag Abwarten im Bundesjustizministerium erhöht die Missbrauchswahrscheinlichkeit sensibler persönlicher Daten um ein Vielfaches”, warnte Steiger. Das Online-Handelsregister sei ein “unermesslicher Datenschatz” für Identitätsdiebstahl, Fake-Accounts und Fake-Bestellungen.
dts Nachrichtenagentur