Michail Gorbatschow ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Das meldete am Dienstag die russische Nachrichtenagentur Tass.
Gorbatschow war Ende der 1980er Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) und von März 1990 bis Dezember 1991 Staatspräsident der Sowjetunion und gilt als einer der “Väter der deutschen Wiedervereinigung”. So lehnte er diese zwar zunächst ab, gab seinen Widerstand später aber auf. In der sowjetischen Politik setzte er mit Glasnost (“Offenheit”) und Perestroika (“Umbau”) neue Akzente und leitete in Abrüstungsverhandlungen mit den USA das Ende des Kalten Krieges ein. 1990 erhielt er den Friedensnobelpreis.
In den Folgejahren war er in Deutschland immer wieder gern gesehener Gast. In Russland dagegen war Gorbatschows Ruf weit schlechter. So wurde ihm oft vorgeworfen, den Zusammenbruch der Sowjetunion und die folgende Phase wirtschaftlicher und politischer Unsicherheit verursacht zu haben.
dts Nachrichtenagentur