Trotz der Corona-Pandemie gab es in Deutschland in den Jahren 2020 und 2021 mehr Unternehmensgründungen als Unternehmensschließungen – vor allem dank der eingesetzten Wirtschaftshilfen. Das zeigt das Gründungspanel des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), über das das “Handelsblatt” (Donnerstagausgabe) berichtet.
So wurden 2021 insgesamt 172.678 Unternehmen gegründet und 147.854 geschlossen. 2020 gab es 170.964 Gründungen und 142.332 Schließungen. Von 2012 bis 2018 war die Zahl der geschlossenen Unternehmen dagegen jeweils höher. Das IAB/ZEW-Gründungspanel verfolgt die Entwicklung neuer Unternehmen und befragt dazu jährlich 6.000 Unternehmen.
Die Analyse zeigt auch, dass in der Corona-Pandemie junge, maximal vier Jahre alte Unternehmen besonders anpassungsfähig reagiert haben. Der Anteil derer, die neue Verfahren einführten, nahm gegenüber der Situation vor Corona sogar zu. Besonders viele innovative Prozesse fanden die Autoren bei Dienstleistern, die nicht auf Technologie fokussiert sind, wie etwa E-Commerce-Firmen, Lieferdiensten, Abholservice-Unternehmen, aber auch beim Online-Consulting. Selbst das verstärkte Homeoffice hat Innovationen nicht gebremst.
Im Gegenteil: Das Plus an Homeoffice “korreliert offenbar positiv mit dem Innovationsgeschehen”, so die Autoren. Es sei jedenfalls häufiger von innovationsaktiven Unternehmen genutzt worden als von nicht innovationsaktiven.
dts Nachrichtenagentur