Mann wegen Einbehaltung ungerechtfertigter Corona-Hilfen in Japan festgenommen

Copyright GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv JUSTIN SULLIVAN

Nachdem er ungerechtfertigterweise Corona-Hilfen in Höhe von umgerechnet 340.000 Euro erhalten hat, ist ein junger Japaner festgenommen worden. Es bestehe Verdacht auf Computerbetrug, sagte ein Polizeisprecher in der Präfektur Yamaguchi der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag. Der Verdächtige hatte zuvor erklärt, das gesamte Geld in Online-Casinos verspielt zu haben. Die lokalen Behörden glauben ihm jedoch nicht.

Der Mann hatte zuvor angeboten, seine Schulden beim Staat nach und nach abstottern. “Es tut mir sehr leid, dass ich es aufgebraucht habe”, sagte der Mann laut seinem Anwalt. Sein Mandant habe das Geld komplett verspielt, sagte der Anwalt der Zeitung “Yomiuri Shimbun”.

Die Summe war dem 24-Jährigen vergangenen Monat irrtümlich von den Behörden in der westjapanischen Stadt Abu ausgezahlt worden. Den Behörden fiel später auf, dass der Mann gar keinen Anspruch auf die Corona-Hilfen hatte, und sie forderten das Geld zurück. Nachdem wochenlang nichts geschah, verklagten sie ihn. Sein Mandant habe sich nun entschlossen, “das Geld zurückzugeben – auch wenn es nur Stück für Stück sein wird”, sagte sein Anwalt.

Der Bürgermeister von Abu, Norihiko Hanada, sagte am Donnerstag, die Verhaftung sei “ein Schritt in Richtung Wahrheit”. Er “glaube nicht ganz daran”, dass der 24-Jährige alles ausgegeben hat. “Ich halte es für möglich, dass es irgendwo Geld gibt”, sagte er. Er fügte hinzu, dass seine Mitarbeiter seit Bekanntwerden des Falls mit wütenden Anrufen und E-Mails überhäuft werden.

Der Fall hatte in Japan für großes Aufsehen gesorgt. Dabei wechseln sich Wut über den Behördenfehler mit Entsetzen über die Dreistigkeit des Verdächtigen ab.

Quelle: AFP

Aktuelle Beiträge

Exklusiv Interviews

Melden Sie sich für unseren Newsletter an

Ihre E-Mail-Adresse wird nur für Werbe-E-Mails und kritische Nachrichtenankündigungen verwendet.