Die Hilfsorganisation Oxfam fordert die G7-Staaten zu mehr Unterstützung für arme Länder auf. Die G7-Finanzministerinnen und -minister müssten auf ihrem bevorstehenden Treffen unter anderem “durch Schuldenerlass und höhere Entwicklungsausgaben” für finanzielle Entlastung sorgen, erklärte Oxfam am Dienstag. Auch in Sachen Pandemie und Klimakrise müssten die reichen Industrieländer mehr tun.
Die zuständigen Ministerinnen und -minister sowie die Chefs und Chefinnen der Notenbanken der G7 treffen sich von Mittwoch bis Freitag in Königswinter und Bonn. “Die G7-Staaten müssen ihre Zusagen einhalten und ausweiten, wenn sie ihre Glaubwürdigkeit nicht vollends verspielen wollen”, mahnte Tobias Hauschild von Oxfam.
“Pandemie und Klimakrise haben die ohnehin dramatische Ungleichheit weltweit noch verschärft”, führte er aus. “Hinzu kommt nun der Krieg in der Ukraine, der in manchen Ländern Grundnahrungsmittel fast unerschwinglich macht.”
Mit Blick auf die Corona-Pandemie forderte Oxfam, dass “die G7-Staaten alle Möglichkeiten ausschöpfen, um die Produktion und Versorgung mit Impfstoffen und Therapeutika zu erleichtern und zu diversifizieren”. Dazu gehöre auch die Freigabe von Patenten.
Zur Klimakrise erinnerte die Organisation daran, dass sich die Industrienationen 2009 dazu verpflichtet hatten, “ihre Unterstützung für Klimaschutz in den einkommensschwachen Ländern bis 2020 auf jährlich 100 Milliarden US-Dollar zu erhöhen”. Das Ziel sei aber nicht erreicht worden, “und es gibt bisher kaum Anzeichen, dass es in naher Zukunft erreicht werden könnte”, beklagte Oxfam.
Quelle: AFP