Die US-Schauspielerin Amber Heard hat während ihrer Ehe mit Hollywood-Star Johnny Depp nach eigenen Angaben angesichts gewalttätiger Übergriffe um ihr Leben gefürchtet. “Ich musste ihn verlassen”, sagte die 36-Jährige am Montag bei dem von Depp angestrengten US-Verleumdungsprozess zu Begründung, warum sie im Mai 2016 die Scheidung einreichte. “Ich wusste, dass ich es nicht überleben würden, wenn ich es nicht tue.”
“Ich hatte solche Angst, dass es richtig schlecht für mich enden würde”, führte Heard vor dem Gericht in Fairfax im Bundesstaat Virginia aus. Sie wiederholte ihren Vorwurf, dass sich Depp unter dem Einfluss von Drogen und Alkohol zu einem wahren “Monster” entwickelt habe. Während ihrer Ehe sei das quasi zu einem Dauerzustand geworden: “Das Monster war diese Sache, die die neue Normalität war und nicht mehr die Ausnahme”, sagte Heard. “Die Gewalt war jetzt normal.”
Der von einem großen Medieninteresse begleitete Prozess war am Montag nach einwöchiger Unterbrechung wieder aufgenommen worden. Die aus Filmen wie “Aquaman” bekannte Heard setzte dabei ihre Aussage fort, bevor Depps Anwälte sie ins Kreuzverhör nehmen werden. Die Schlussplädoyers wurden von Richterin Penney Azcarate auf den 27. Mai angesetzt. Dann entscheiden die Geschworenen.
Depp hat Heard, mit der er zwischen 2015 und 2017 verheiratet war, auf 50 Millionen Dollar (knapp 48 Millionen Euro) Schadenersatz verklagt. Der “Fluch der Karibik”-Star wirft der 36-Jährigen vor, seiner Karriere mit falschen Anschuldigungen der häuslichen Gewalt schwer geschadet zu haben. Hintergrund ist ein Beitrag für die “Washington Post” aus dem Jahr 2018, in dem sich Heard als Opfer häuslicher Gewalt bezeichnete, ohne Depp dabei namentlich zu nennen.
Heard hat mit einer Gegenklage gegen den 58-Jährigen reagiert und verlangt hundert Millionen Dollar Schadenersatz. Sie wirft dem Schauspielstar vor, sie gewaltsam angegriffen zu haben. Depp bestreitet die Vorwürfe.
Quelle: AFP