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Druckwelle des Vulkanausbruchs von Tonga umrundete die Erde mindestens viermal

Copyright Satellite image ©2022 Maxar Technologies/AFP/Archiv Handout

Die Druckwelle des Vulkanausbruchs auf Tonga zu Jahresbeginn breitete sich mit einer Geschwindigkeit von rund 1100 Stundenkilometern aus und umrundete die Erde mindestens viermal innerhalb von sechs Tagen. Die Stärke des Ausschlags ist mit dem legendären Krakatau-Ausbruch zwischen den indonesischen Inseln Sumatra und Java von 1883 vergleichbar, wie die an einer weltweiten Studie beteiligte Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover am Freitag mitteilte.

Der Ausbruch des Vulkans Hunga Tonga-Hunga Ha’apai am 15. Januar im Südpazifik gehörte zu den heftigsten Vulkanausbrüchen der vergangenen 2000 Jahre. Insgesamt 76 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 17 Ländern trugen ihre Forschungsergebnisse zusammen. Die im Fachmagazin “Science” veröffentlichte Studie basiert auf den Daten von tausenden von Messsystemen weltweit.

Die Forscherinnen und Forscher fanden heraus, dass die heftigste Welle, die von dem Vulkanausbruch ausgelöst wurde, eine so genannte Lamb-Welle war: Das ist ein Phänomen, das nur bei extrem starken, explosiven Ereignissen zu beobachten ist. Die Druckwelle breitete sich mit einer Geschwindigkeit von rund 1100 Stundenkilometern aus. Ihre Wirkung war damit zehnmal größer als die des Ausbruchs des Mount St. Helens in den USA im Jahr 1980.

Durch die Wechselwirkung mit der Meeresoberfläche regte die Lamb-Welle zudem so genannte Meteotsunamis an, die der im Pazifik ausgelösten Tsunamiwelle vorauseilten. Auslöser dieser kleinen Tsunamis sind kurzperiodische Luftdruckschwankungen.

Bei dem Ausbruch des Vulkans gingen in weitem Umkreis im Pazifik Asche und saurer Regen nieder. Ein Dorf auf der Insel Mango wurde vollständig zerstört, während in mehreren anderen Dörfern, die über den gesamten Archipel verstreut sind, nur noch wenige Häuser stehen blieben. Die Eruption führte sogar an weit entfernten Küsten von Japan bis in die USA zu Flutwellen.

Quelle: AFP

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