Die Kreml-kritische Protestband Pussy Riot hat am Donnerstagabend mit einem Konzert im Berliner Funkhaus ihre “Riot Days”-Tournee begonnen. Mit der Tournee will die russische Punkrock-Band Geld für die Ukraine sammeln. Bandmitglied Maria Aljochina hatte sich zuvor der Polizeiüberwachung in Russland entzogen und war heimlich ausgereist.
Dafür verkleidete sie sich nach eigenen Angaben als Mitarbeiterin eines Essenslieferdienstes und konnte die Grenze zu Belarus passieren. Später sei es ihr dann nach mehreren Versuchen gelungen, ins EU-Land Litauen einzureisen, sagte sie in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der US-Zeitung “New York Times”.
Aljochina war im September wegen ihrer Teilnahme an Demonstrationen für den inhaftierten Regierungskritiker Alexej Nawalny zu einer einjährigen Strafe verurteilt worden. Das Gericht ordnete eine Überwachung an und verhängte eine nächtliche Ausgangssperre gegen Aljochina.
Die Band Pussy Riot war unter anderem mit einer Protestaktion 2012 in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale bekannt geworden. Dort hatte die Gruppe ein “Punk-Gebet” aufgeführt, in dem sie Präsident Wladimir Putin offen kritisierte. Mehrere Bandmitglieder wurden anschließend zu Haftstrafen verurteilt.
Quelle: AFP