Die Sterbefallzahlen in Deutschland haben im April 2022 fünf Prozent über dem mittleren Wert der Jahre 2018 bis 2021 gelegen. Insgesamt starben in der Bundesrepublik im vierten Monat des Jahres 84.573 Menschen, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) nach einer Hochrechnung am Dienstag mit.
Im März 2022 hatte die Zahl sechs Prozent über dem Durchschnitt der Vorjahre gelegen. Zum Monatsende in der 17. Kalenderwoche lagen die Sterbefallzahlen vier Prozent oder 693 Fälle über dem Vergleichswert für diese Woche – vier Wochen zuvor betrug die Differenz zum Median noch acht Prozent (oder 1.493 Fälle). Ein Vergleich der gesamten Sterbefälle mit der Zahl der beim Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldeten Covid-19-Todesfälle nach Sterbedatum ist derzeit bis einschließlich der 15. Kalenderwoche 2022 möglich. Beim RKI wurden bislang 933 Covid-19-Todesfälle mit Sterbedatum in dieser Woche gemeldet.
Die gesamten Sterbefallzahlen lagen in der 15. Kalenderwoche um 687 Fälle oder vier Prozent über dem mittleren Wert der vier Vorjahre. Während im Februar und im März 2022 noch keine einheitliche Tendenz in den Covid-19-Todesfallzahlen zu beobachten war, sanken diese Zahlen in der ersten Aprilhälfte deutlich. Im Laufe des März waren in den meisten vorpandemischen Jahren die Grippeaktivität und zeitgleich auch die Zahl der Sterbefälle deutlich zurückgegangen. Im Jahr 2022 waren die Sterbefallzahlen in den Märzwochen jedoch vergleichsweise konstant.
Erst im April sanken sie erkennbar. Die Verzögerung dieser Entwicklung im Vergleich zu den Vorjahren führte dazu, dass die Sterbefallzahlen im März und April deutlicher über dem Vergleichswert aus den Vorjahren lagen als noch im Februar. Eine Erklärung könnten den Statistikern zufolge die immer noch auftretenden Covid-19-Todesfälle sein. Zudem hat das RKI im aktuellem Influenza-Wochenbericht für Ende April von einer saisonal untypischen Grippeaktivität berichtet.
In der Wintersaison 2021/2022 war die Grippewelle ausgeblieben.
dts Nachrichtenagentur