Die Ko-Spitzenkandidatin der schleswig-holsteinischen Grünen, Aminata Touré, hat nach der Landtagswahl für ein schwarz-grünes Bündnis im Norden geworben. “Die Jamaika-Koalition hatte hohe Zustimmungswerte von 75 Prozent, und zwei Parteien sind als Sieger aus dieser Wahl hervorgegangen – die CDU und die Grünen”, sagte Touré der “Rheinischen Post” vom Montag. Die FDP habe hingegen verloren.
Die Menschen im Land hätten den Grünen ein so gutes Ergebnis gegeben, weil sie deren Arbeit der vergangenen zehn Jahren für richtig und gut hielten, fügte Touré hinzu. Deswegen lasse sich nicht ohne Weiteres an den Grünen vorbei regieren.
Laut Touré gibt es einen höheren Zuspruch in Schleswig-Holstein für Schwarz-Grün als für Schwarz-Gelb. “Die Menschen fanden in den letzten fünf Jahren nicht die Zusammenarbeit von CDU und FDP gut, sondern dass wir als Dreierkonstellation regiert haben”, sagte die Grünen-Politikerin. Viele Menschen hätten die Zeit der letzten schwarz-gelben Regierung in Schleswig-Holstein von 2009 bis 2012 in schlechter Erinnerung.
Auch der stellvertretender Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Konstantin von Notz, sieht seine Partei nach der Landtagswahl in Schleswig-Holstein in einer guten Ausgangsposition für Gespräche mit dem Wahlsieger CDU. “Wir gehen mit unserem Ergebnis aufgeschlossen und selbstbewusst in diese Gespräche”, sagte von Notz am Montag im Bayerischen Rundfunk.
Der Grünen-Politiker warnte zugleich davor, zu weitgehende Rückschlüsse aus der Landtagswahl für die Arbeit der Ampel-Koalition auf Bundesebene zu ziehen. Sicherlich sei das sehr starke Agieren von Außenministerin Annalena Baerbock und Wirtschaftsmnister Robert Habeck in den vergangenen Monaten “großer Rückenwind” für die Grünen in Schleswig-Holstein gewesen. Trotzdem würden die Menschen sehr genau auf landesspezifische Fragen schauen. Insofern würde er da nicht “zu große Dinge” für die Ampel ableiten, sagte von Notz.
Quelle: AFP