Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) wertet die Rede von Wladimir Putin zum 9. Mai als Beweis dafür, dass der Ukraine-Krieg noch lange andauern wird. Putin bereite das Volk auf lang andauernde Kampfhandlungen mit weiteren Verlusten vor, sagte Strack-Zimmermann der “Welt”.
Dass Putin auf die befürchtete Generalmobilmachung verzichtet habe, sei ein Zeichen dafür, dass man nicht jeder Geschichte Putins auf den Leim gehen sollte. “Das war ja ein Narrativ, das im Westen erzählt worden ist”, so Strack-Zimmermann. Dem dürfe man nicht folgen: “Das ist eine Geschichte, die Putin erzählt und die wir nicht aufgreifen sollten. Wir sollten uns von den Szenarien ,Generalmobilmachung, Dritter Weltkrieg, Atom` nicht immer treiben lassen.”
Putins erneute Ankündigung einer “Entnazifizierung” der Ukraine sei pervers, so Strack-Zimmermann. “Wenn man jetzt diese Bilder sieht und auch diese Rede hört, ist es ja, mit Verlaub, an Perversion nicht zu überbieten, dass er wieder die Geschichte erzählt, dass die Ukraine erlöst werden soll”, sagte sie. “Das ist wirklich ein Weltbild, das verstörend ist – zumal wir wissen, wie viele Ukrainer und Ukrainerinnen jüdischen Glaubens in dem Land leben, und wie wir wissen, dass gerade die Ukraine unter den Nazis gelitten hat”, so Strack-Zimmermann.
dts Nachrichtenagentur