Die CSU kommt auch nach der Ernennung des neuen Generalsekretärs Martin Huber nicht zur Ruhe. Der Plagiatsexperte Jochen Zenthöfer war laut eines Berichts der “Bild am Sonntag” auf mehrere Plagiate in Hubers Doktorarbeit gestoßen.
Huber selbst hatte als Reaktion darauf gesagt, seine Arbeit nach “bestem Wissen und Gewissen” erstellt zu haben. Aus “Gründen der Transparenz” habe er die Ludwig-Maximilians-Universität München aber gebeten, die Arbeit erneut zu überprüfen. Der Druck auf CSU-Chef Markus Söder nahm dennoch am Montag weiter zu. “Es scheint, als käme Markus Söder vom Regen in die Traufe”, sagte FDP-Vize Wolfgang Kubicki den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Allein der offensichtlich begründete Verdacht schade den Plänen Söders, seine Partei zu alter Stärke zurückzubringen. “So wird der erhoffte Befreiungsschlag zum Rohrkrepierer.” Es sei “gut und wichtig”, dass es nun offenbar eine offizielle Überprüfung durch die Ludwig-Maximilians-Universität München gebe, fügte Kubicki hinzu. Die Bedeutung einer solchen Überprüfung hatte zuvor bereits Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hervorgehoben.
“Ein Plagiat ist kein Kavaliersdelikt”, sagte Stark-Watzinger den Funke-Zeitungen. Es sei Aufgabe der LMU München, die Doktorarbeit von Huber zu überprüfen. “Es steht der Verdacht `eklatanter Verstöße` gegen die Standards wissenschaftlichen Arbeitens im Raum.” Huber war erst am Freitag durch einen einstimmigen Vorstandsbeschluss zum neuen Generalsekretär der CSU ernannt worden.
Die Neubesetzung war notwendig geworden, nachdem der bisherige Generalsekretär Stephan Mayer nach nur wenigen Wochen im Amt zurückgetreten war. Er hatte sich mit einem Journalisten um die seiner Meinung nach seine Persönlichkeitsrechte verletzende Berichterstattung gestritten und soll dabei verbal ausfällig geworden sein.
dts Nachrichtenagentur