Die Bundes-CDU blickt nach dem klaren Wahlsieg in Schleswig-Holstein mit Optimismus auf die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am kommenden Sonntag. “Das ist ein gutes Zeichen für Hendrik Wüst”, sagte CDU-Generalsekretär Mario Czaja dem Fernsehsender Phoenix.
Der Sieg von Daniel Günther in Kiel habe gezeigt, dass es auf den Politikstil ankomme. “Er hat das Verbindende gesucht und gleichzeitig Führung gezeigt – etwas, was wir in der Scholz-Regierung in der Tat vermissen”, so Czaja. SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert äußerte sich unterdessen enttäuscht über das historisch schlechte Abschneiden der Sozialdemokraten in Schleswig-Holstein. Der Trend sei aber seit mindestens zwei Wochen klar erkennbar gewesen und wohlbekannt, sagte er am Montag im RBB-Inforadio.
Seit vielen Jahren würden erfolgreiche Amtsinhaber “teils wirklich bravourös” wiedergewählt, weil der Personeneffekt immer stärker werde. “Wir werden das trotzdem auszuwerten haben, das ist keine Frage, weil deswegen sind ja 16 Prozent noch kein Naturgesetz, aber es ist jetzt nicht so, dass das vollkommen überraschend gestern Abend gekommen wäre.” Kühnert bestritt aber, dass aus dem Ergebnis in Schleswig-Holstein Rückschlüsse auf die bevorstehende Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen abgeleitet werden können. “Die Werte haben sich deutlich angenähert, und was wir halt seit Jahren sehen, ist: Gestandene Amtsinhaber, die schon mal eine Wahl gewonnen haben, die werden wiedergewählt”, sagte er.
“Herr Hans im Saarland, der von Frau Kramp-Karrenbauer übernommen hat, der hat diesen Effekt nicht entfalten können, und das sehen wir im Moment auch bei den Zahlen von Hendrik Wüst.” Der sei seit einigen Monaten erst Ministerpräsident und “nicht sonderlich beliebt”. Man habe ein vollkommen offenes Rennen in Nordrhein-Westfalen nächste Woche.
dts Nachrichtenagentur