Eine Woche nach dem Einsturz eines achtstöckigen Gebäudes in China ist die Zahl der Todesopfer auf über 50 gestiegen. Die Rettungskräfte hätten zehn Menschen lebend aus den Trümmern geholt und 53 Leichen geborgen, berichtete der staatliche Fernsehsender CCTV am Freitag. Da nun alle Verschütteten gefunden worden seien, würden die Rettungs- und Bergungsarbeiten beendet.
Der achtstöckige Gebäudekomplex in der Stadt Changsha, in dem sich neben Wohnungen auch ein Hotel und ein Kino befanden, war am Freitag vergangener Woche aus bisher ungeklärter Ursache eingestürzt. Hunderte Einsatzkräfte wurden an den Unglücksort geschickt, die zuletzt in der Nacht zum Donnerstag eine Frau nach sechs Tagen aus den Trümmern retten konnten.
Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, hatten die Rettungskräfte mit Spürhunden, Ortungsgeräten und Drohnen in den Trümmern nach Überlebenden gesucht. Einige Verschüttete machten mit Schreien und Klopfen auf sich aufmerksam.
Der oberste Funktionär der Kommunistischen Partei in Changsha, Wu Guiying, und andere offizielle Vertreter der Stadt gedachten am Freitag der Opfer. Sie sprachen den Familien der Toten und Verletzten ihr Beileid aus und versprachen, die Ermittlungen uneingeschränkt zu unterstützen, “um die Ursache des Unfalls gründlich zu untersuchen”.
Nach dem Unglück waren elf Menschen festgenommen worden, darunter der Eigentümer des Gebäudes und mehrere Gutachter. Zwei Festgenommene werden nach Behördenangaben verdächtigt, an dem Gebäude “illegale Veränderungen” vorgenommen zu haben. Möglicherweise wurde auch ein Sicherheitsgutachten gefälscht.
In China stürzen immer wieder Gebäude ein. Das liegt teils an niedrigen Sicherheitsstandards, aber auch an Korruption bei Behördenmitarbeitern, die für die Kontrolle der Bauvorschriften zuständig sind.
Quelle: AFP