Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) sorgt sich vor zunehmender Verbreitung russischer Propaganda in europäischen Medien. “Gerade jetzt brauchen wir in Europa eine freie und unabhängige Berichterstattung über die grausame Realität des Angriffskriegs, das sind wir auch den Menschen in der Ukraine schuldig”, sagte sie dem Portal “Business Insider”.
Kritisch sieht Roth vor allem ein TV-Interview des russischen Außenministers Sergej Lawrow, der in einem Sender des früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi unkommentiert russische Propaganda verbreiten konnte. Es sei problematisch, so Roth, “dass der russische Außerminister auf einem europäischen Sender zur besten Sendezeit und nahezu unwidersprochen seine Lügen, Propaganda und Fake News verbreiten konnte”. Dieses Interview sei “eine journalistische Bankrotterklärung” gewesen. “Dem Informationskrieg, den das Putin-Regime erklärt hat, müssen wir in Europa noch geschlossener entgegentreten. Dazu gehört auch, freie und unabhängige Medien zu stärken, damit diese wahrheitsgetreu und faktenorientiert berichten und Kriegspropaganda auch widerlegen können.”
dts Nachrichtenagentur