Der Einzelhandelsumsatz in Deutschland stagniert seit Jahresbeginn. Im März 2022 setzten die Einzelhandelsunternehmen kalender- und saisonbereinigt real 0,1 Prozent weniger und nominal 2,1 Prozent mehr um als im Vormonat, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mit.
Der reale Rückgang im März glich damit den Anstieg vom Februar 2022 (+0,1 Prozent zum Januar 2022) wieder aus. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnete der Einzelhandel im März 2022 ein reales Umsatzminus von 2,7 Prozent und einen nominalen Zuwachs von 3,1 Prozent. Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen spiegelt die hohen Preissteigerungen im Einzelhandel wider. Der Einzelhandel mit Lebensmitteln konnte im März 2022 im Vergleich zum Vormonat zwar einen realen Umsatzanstieg von 2,9 Prozent verzeichnen, jedoch sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,4 Prozent.
Die erhöhte Nachfrage nach einzelnen Gütern im Zuge von Vorratskäufen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg betraf somit zwar einzelne Warengruppen (zum Beispiel Mehl und Speiseöl) besonders stark, hatte jedoch keine deutlichen Auswirkungen auf die gesamte Umsatzentwicklung der Branche. Der Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln wiederum verzeichnete im März 2022 gegenüber dem Vormonat einen realen Umsatzrückgang von 2,6 Prozent. Vor allem der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren erzielte hier ein deutliches Minus von 8,4 Prozent, der Umsatz lag damit aber noch 39,0 Prozent höher als im Vorjahresmonat März 2021, als wegen der Corona-Pandemie strengere Zugangsbeschränkungen zu Einzelhandelsgeschäften galten. Im Zuge der enormen Steigerungen der Kraftstoffpreise im März 2022 verzeichneten die Tankstellen (Einzelhandel mit Motorenkraftstoffen) im Vergleich zum Vormonat einen realen Umsatzrückgang von 11,5 Prozent.
Der Internet- und Versandhandel verbuchte gegenüber dem Vormonat ein Umsatzminus von 7,7 Prozent und hat auch im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich an Umsatz eingebüßt (-16,9 Prozent).
dts Nachrichtenagentur