Drei Tage nach Gebäudeeinsturz in China achter Verschütteter gerettet

Copyright AFP/Archiv Ina FASSBENDER

Drei Tage nach dem Einsturz eines achtstöckigen Wohn- und Hotelgebäudes im zentralchinesischen Changsha ist ein achter Überlebender aus den Trümmern gerettet worden. Staatliche Fernsehsender berichteten, der am Montag geborgene Mann sei ins Krankenhaus gebracht worden. Angaben zu seinem Zustand machten sie nicht. Damit wurden nach dem Unglück vom Freitag immer noch mindesten 15 Menschen vermisst. Die Hoffnung, sie noch lebend zu finden, schwand.

Im staatlichen Fernsehsender CCTV war zu sehen, wie ein in eine dicke Decke gehüllter Mann auf eine Bahre gelegt wurde. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht, sein Zustand war zunächst unklar. Die Suche nach weiteren Verschütteten wurde derweil fortgesetzt.

Zuvor war am Sonntagnachmittag eine Verschüttete aus den Gebäudetrümmern gerettet worden –  mehr als 50 Stunden nach dem Einsturz. Nachdem die Einsatzkräfte Lebenszeichen hinter einer ein Meter dicken Mauer vernommen hatten, bahnten sie sich mit Kreissägen einen Weg zu der Verschütteten und hielten schreiend zu ihr Kontakt.

Nach Behördenangaben waren am Montag noch mindestens 15 Menschen verschüttet. Die Zahl könnte aber noch deutlich höher sein, denn zu 39 weiteren Menschen konnte noch kein Kontakt hergestellt werden. 

Die Hoffnung, weitere Überlebende in den Trümmern zu finden, schwand weiter. Changshas Bürgermeister Zheng Jianxin hatte nach dem Gebäudeeinsturz von einem 72-stündigen “goldene Zeitfenster” für den Rettungseinsatz gesprochen. 

Der achtstöckige Gebäudekomplex, in dem sich ein Kino, ein Hotel und Wohnungen befanden, war am Freitag eingestürzt. Mehr als 700 Einsatzkräfte wurden an den Unglücksort geschickt. 

Die Ursachen des Einsturzes waren am Montag weiterhin unklar. Am Sonntag wurden neun mutmaßliche Verantwortliche festgenommen, darunter der Eigentümer des Gebäudes. Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, ihnen werde die Fälschung einer Sicherheitsüberprüfung zur Last gelegt. Am Tag vor den Festnahmen hatte Chinas Staatschef Xi Jinping eine gründliche Untersuchung der Unglücksursache gefordert. 

In China stürzen immer wieder Gebäude ein. Das liegt teils an niedrigen Sicherheitsstandards, aber auch an Korruption bei Behördenmitarbeitern, die für die Kontrolle der Bauvorschriften zuständig sind. Im Januar waren in der zentralchinesischen Stadt Chongqing bei einer Explosion in einem Gebäude, die mutmaßlich durch eine defekte Gasleitung verursacht wurde, mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen.

Quelle: AFP

Aktuelle Beiträge

Exklusiv Interviews

Melden Sie sich für unseren Newsletter an

Ihre E-Mail-Adresse wird nur für Werbe-E-Mails und kritische Nachrichtenankündigungen verwendet.