Unionsfraktionsvize Sepp Müller (CDU) fordert eigene Reha-Zentren für ukrainische Mütter und Kinder mit einem festen Dolmetscher-Team, um die psychologische Betreuung der traumatisierten Menschen zu verbessern. Das sagte er dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Samstagausgaben).
“Der Bundesgesundheitsminister muss sich schnellstmöglich für gesonderte Reha-Zentren für ukrainische Mütter und Kinder mit einem festen Team an Dolmetschern einsetzen”, sagte der CDU-Gesundheitspolitiker. “Sein Ministerium ist jetzt gefragt, die Voraussetzungen für solche Strukturen zu schaffen. Die Geflüchteten sind stark traumatisiert und brauchen psychologische Unterstützung.” Doch schon in der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Traumata etwa bei Kindern sei Deutschland an Kapazitätsgrenzen gestoßen. “Es gibt in Deutschland nicht genug Psychotherapeuten und Psychologen, die nun auch alle traumatisierten Menschen aus der Ukraine betreuen können”, ergänzte Müller. “Hinzu kommt die sprachliche Barriere: Psychologen klagen aktuell darüber, dass oftmals unterschiedliche Dolmetscher bei den Therapiestunden dabei sind.” So lasse sich kein Vertrauensverhältnis aufbauen. “In einem Reha-Zentrum mit einem festen Dolmetscher-Team könnte man das besser organisieren”, fügte der Christdemokrat hinzu. “Zudem hätten die Betroffenen einen Ort, wo sie Kontakte knüpfen und sich gegenseitig austauschen können.”
dts Nachrichtenagentur