Die aktuell hohe Inflation kommt immer stärker bei den Menschen in Deutschland an. Das ist das Ergebnis einer Forsa-Umfrage für RTL und ntv.
Demnach spüren zwei Drittel der Bundesbürger die Inflation in ihrem Alltag sehr stark (25 Prozent) oder stark (40 Prozent). Nur eine Minderheit spürt bisher weniger starke Auswirkungen (29 Prozent) oder sogar gar keine (3 Prozent). Dabei geben Personen mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von unter 4.000 Euro häufiger als Befragte mit höherem Einkommen an, dass sie die Inflation (sehr) stark in ihrem Alltag spüren. Die gestiegenen Preise – vor allem bei Kraftstoffen – führen bei einer Mehrheit der Befragten sogar zu Einschränkungen im Verbrauch. 63 Prozent geben an, aktuell nicht so viel Geld für Kraftstoffe auszugeben zu wollen. Auch beim Verbrauch von Energie (Heizung und Strom) versucht sich ein Großteil (56 Prozent) einzuschränken. In anderen Alltagssituationen wollen die Bundesbürger ebenfalls sparen: bei Neuanschaffungen (47 Prozent), bei Lebensmitteln (33 Prozent) und beim Urlaub (30 Prozent). Die Einschränkungen durch die Inflation im Alltag scheint die Menschen auch bei der Frage nach russischen Energieimporten zu beeinflussen: Deutschland bezieht nach wie vor fossile Energien, wie Erdgas, aus Russland. 39 Prozent der Bundesbürger sprechen sich für einen vollständigen Verzicht auf russisches Gas aus – und nehmen dafür auch Versorgungsengpässe und Preisanstiege in Kauf. Die Mehrheit (56 Prozent) ist gegen einen vollständigen Gasboykott. Im Parteienvergleich sprechen sich mehrheitlich nur die Anhänger der Grünen für einen Verzicht auf russisches Gas aus. Die Daten für die Erhebung wurden am 27. April erhoben.
Datenbasis: 1.000 Befragte.
dts Nachrichtenagentur