Ein Großbrand auf einer Müllhalde hat die indische Hauptstadt Neu Delhi am Mittwoch in dichten, faulig stinkenden Qualm gehüllt. Das Feuer war am Dienstagabend auf der Deponie des nördlich gelegenen Stadtteils Bhalswa ausgebrochen und hatte einen 60 Meter hohen Müllberg in Brand gesetzt. Nach vergeblichen nächtlichen Löschversuchen versuchte die Feuerwehr am Mittwoch, die Flammen mit Sand und Schlamm zu ersticken.
Es war bereits der vierte Brand auf einer Mülldeponie in Neu Delhi binnen eines Monats. Experten vermuten, dass ungewöhnlich heißes Wetter die Zersetzung des Mülls anheizt und dadurch noch mehr leicht entzündliches Methangas freigesetzt wird als gewöhnlich.
Neu Delhi mit seinen mehr als 20 Millionen Einwohnern produziert täglich rund 12.000 Tonnen Abfall, verfügt aber über keine moderne Infrastruktur zu dessen Beseitigung.
Seit März hat die indische Hauptstadt bereits mehrere ungewöhnliche Hitzewellen mit Rekordtemperaturen von bis zu 40,1 Grad Celsius verzeichnet. Für Donnerstag sagten die Meteorologen Temperaturen von bis zu 46 Grad voraus. Die Behörden gaben eine Hitzewarnung aus und rieten besonders gefährdeten Bewohnern, nicht ins Freie zu gehen. Wissenschaftler machen den Klimawandel für die zunehmenden Hitzewellen auch in Indien verantwortlich.
Quelle: AFP