Der ehemalige Wehrbeauftragte des Bundestags, Hans-Peter Bartels (SPD), hätte sich eine frühere Entscheidung zur Lieferung von Gepard-Panzern an die Ukraine gewünscht. Der Beschluss sei ein wichtiges Symbol und zeige, “dass Deutschland mehr tun will als bisher”, sagte der SPD-Politiker dem Sender Phoenix am Mittwoch. “Aber wir müssen nicht glauben, dass sich das sofort auswirkt.”
Bartels verwies darauf, dass die Flugabwehrpanzer “seit zehn Jahren eingelagert” seien und “möglicherweise auch für andere Länder als Ersatzteillager genutzt” wurden. Deshalb wäre es besser gewesen, “wenn man sich schon vor zwei Monaten entschieden hätte, dass auch so etwas wie der Gepard in die Ukraine abgegeben werden kann. Dann hätte man diese zwei Monate nicht verloren.” Nun müssten die Panzer zunächst aufgearbeitet werden und ukrainische Soldaten an ihnen ausgebildet werden.
Zu den unterschiedlichen Positionen in der SPD zu Waffenlieferungen sagte Bartels: “Die einen sehen es skeptisch, dass man die Ukraine substanziell mit Waffen ertüchtigt, die dann auch als Waffen aus Deutschland erkennbar sind. Da mag noch eine gewisse Romantik aus der Zeit der Entspannungspolitik mitschwingen.” Die Zeiten hätten sich aber inzwischen geändert und dies habe Kanzler Olaf Scholz (SPD) in seiner Regierungserklärung nach Kriegsbeginn auch deutlich gemacht.
Quelle: AFP