Das überschuldete Sri Lanka will zur Auffüllung seiner Devisenreserven sogenannte Goldene Visa für 100.000 Dollar pro Stück verkaufen. Ein solches Visum für umgerechnet 94.000 Euro gewähre eine Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis für die südasiatische Insel für die Dauer von zehn Jahren, teilte die Regierung am Dienstag mit. Wer mindestens 75.000 Dollar für ein Haus oder eine Wohnung ausgibt, bekommt demnach ein Fünf-Jahres-Visum.
Dieser Plan werde dem Land in der schlimmsten Finanzkrise seit der Unabhängigkeit helfen, sagte Medienminister Nalaka Godahewa. Die 22 Millionen Menschen in dem südasiatischen Land leiden seit Wochen unter einem Mangel an Lebensmitteln, Treibstoffen und Medikamenten, unter Stromausfällen und einer immensen Inflation.
Tausende Menschen protestieren inzwischen gegen die Regierung von Präsident Gotabaya Rajapaksa; sie campieren vor seinem Büro und verlangen seinen Rücktritt. Rajapaksa hatte nach seiner Wahl 2019 seine Befugnisse erheblich erweitert; er kann Minister, Richter und Beamte ernennen und entlassen. Demokratische Reformen wurden wieder zurückgedreht, etwa die gesetzlich festgeschriebene Unabhängigkeit von Polizei, Verwaltung, Wahlkommission und Justiz.
Quelle: AFP