Vor allem wegen der massiv gestiegenen Energiekosten lohnt sich die energetische Sanierung älterer selbstgenutzter Ein- und Zweifamilienhäuser inzwischen in fast allen Fällen. Zu diesem Ergebnis kommt eine bisher unveröffentlichte Studie im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) und der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (Deneff), über die die “Süddeutsche Zeitung” berichtet.
Über einen Zeitraum von 25 Jahren ist es demnach in allen betrachteten Fällen von Gebäuden der Baujahre 1919 bis 1978 finanziell günstiger, die Altbauten zu einem sogenannten Effizienzhaus zu machen, als die höheren Rechnungen für Gas, Öl, Strom oder Holzpellets zu zahlen. Die Daten basieren auf einer Untersuchung aus dem vergangenen Jahr. Allerdings wurden die Rahmenbedingungen angepasst. Höhere Energiepreise wurden dabei ebenso berücksichtigt wie die zuletzt enorm gestiegenen Baukosten und die spürbar anziehenden Zinsen für Baufinanzierungen.
Dann wurden die Zusatzkosten, die bei einer ohnehin anstehenden Renovierung beispielsweise für eine bessere Dämmung, eine neue Heizung und dichtere Fenster entstehen, errechnet und mit den zu erwartenden Einsparungen beim Verbrauch verglichen. Ein weiteres Fazit der Autoren ist, dass sich der finanzielle Vorteil so eindeutig allerdings nur unter der Voraussetzung ergibt, dass die Sanierung auf einen Standard wie KfW 85, KfW 70 oder sogar KfW 55 weiterhin mit Zuschüssen gefördert wird. Ohne Geld vom Staat dagegen rechne sich der Aufwand zumindest bei Gebäuden, die bereits einmal teilweise modernisiert wurden, oft nicht mehr. Die Bundesregierung müsse die Fördermittel deshalb “deutlich und langfristig aufstocken”, um den Bauherren Planungssicherheit zu geben, fordert Thomas Engelke vom VZBV. Zuletzt hatte es beim Neubau an dieser Sicherheit allerdings gemangelt.
Erst in der vergangenen Woche hatte die staatliche Förderbank KfW ihr entsprechendes Programm stoppen müssen, weil die Mittel ausgeschöpft waren. Die KfW-Förderprogramme für Sanierungen waren davon allerdings nicht betroffen.
dts Nachrichtenagentur