Angesichts der sich häufenden Kopfverletzungen im Fußball fordert der Kölner Neurowissenschaftler Professor Robert Goldbrunner einen dauerhaften Kopfschutz für Fußball-Profis. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) und Direktor der Klinik für Allgemeine Neurochirurgie am Universitätsklinikum Köln sieht diese Notwendigkeit aufgrund der weiter zunehmenden Athletik des Spiels, wie er dem “Kölner Stadt-Anzeiger” (Dienstagausgabe) sagte.
“Dadurch kommt es vermehrt zu Kopfverletzungen, wie wir sie aus dem American Football und dem englischen Rugby kennen. Dort tragen die Spieler schon seit langem Helme und Kopfschutz. Im Fußball fehlt das noch weitgehend, ich denke aber, es wird auf uns zukommen”, sagte Goldbrunner, der zu den führenden Neurochirurgen des Landes zählt. Er schlägt Schutzkappen vor, wie sie der ehemalige Welttorhüter Petr Cech oder der deutsche Zweitliga-Profi Klaus Gjasula benutzt haben und benutzen.
Am aktuellen Fall von Jonas Hector werde die trotz verstärkter Anstrengungen von Deutschem Fußball-Bund und Deutscher Fußball Liga bestehende Problematik deutlich. Der Kapitän des 1. FC Köln war nach einem Zusammenprall mit dem Bielefelder Alessandro Schöpf am vergangenen Samstag trotz blutender Kopfwunde mit einem Turban ins Spiel zurückgekehrt. Da nach einigen Minuten Schwindelgefühle auftraten, verließ er den Platz dann doch wieder. Offenbar hatte vor Ort keiner erkannt, was der Experte zu Hause am Fernsehapparat erkannte: “Diese Bilder haben mir gereicht, um sagen zu können: Jonas Hector hatte eine Gehirnerschütterung. Und keine ganz kleine”, sagte Goldbrunner, der für ein generelles Verbot des Kopfballspiels im Nachwuchsbereich ist.
Für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis zu einem Alter von 18 bis 20 seien Kopfbälle noch gefährlicher als für ältere Fußballer.
dts Nachrichtenagentur