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Wissing fordert Strukturreform für Verkehrsverbünde

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Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) will sich für eine Strukturreform im öffentlichen Nahverkehr in Deutschland einsetzen. “Verkehrsverbundübergreifende Ticketangebote sind nach wie vor Mangelware. Das sollte sich ändern”, sagte Wissing dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Er kündigte bis zum Herbst einen Maßnahmenkatalog für einen “Ausbau- und Modernisierungspakt” an.

“Wir brauchen eine Modernisierung, eine Reform der Strukturen. Da gehe ich mit den Ländern in den Austausch”, sagte Wissing weiter. Dabei geht es dem Bericht zufolge auch um eine Verringerung der Zahl der Verkehrsverbünde.

Allein mit mehr Geld löse man solche Fragen nicht, ergänzte der Verkehrsminister. In Gesprächen mit den Ländern solle daher vor allem darüber gesprochen werden, “wofür es ausgegeben wird”. Beraten werden solle über Qualitätskriterien, Mindeststandards und Verbundstrukturen.

In Deutschland gibt es derzeit eine Vielzahl regionaler Verkehrsverbünde mit stark unterschiedlichen Angeboten und Tarifen. Lediglich in den Stadtstaaten Hamburg und Bremen sowie im Saarland gibt es einen landesweiten Tarif, zudem verfügen Berlin und Brandenburg über einen flächendeckenden, länderübergreifenden Verkehrsverbund.

In allen anderen Bundesländern gibt es jeweils mehrere Verkehrsverbünde, die mal mehr und mal weniger oder auch gar nicht miteinander vernetzt sind. Auch schließen nicht alle von ihnen den Nahverkehr auf der Schiene mit ein. Diverse Landkreise, vor allem in Bayern, aber vereinzelt auch in Thüringen, Sachsen-Anhalt oder Mecklenburg-Vorpommern gehören keinem Verkehrsverbund an, was meistens deutlich teurere oder schlechtere Verkehrsanbindungen zur Folge hat.

Angeheizt wird die Debatte über eine Strukturreform über das derzeit für die Monate Juni bis August geplante Neun-Euro-Monatsticket. Dieses soll bundesweit für alle Nahverkehrsmittel gelten und vermeidet damit den sonst üblichen Tarifdschungel. Diskutiert wird zudem seit geraumer Zeit über 365-Euro-Jahrestickets für den ÖPNV, um dessen Attraktivität zu steigern.

Quelle: AFP

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