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Nordkorea testet offenbar neues System für Atomwaffen

Copyright AFP/Archiv Alexander NEMENOV

Nordkorea hat nach eigenen Angaben ein neues Waffensystem getestet, das die Effizienz seiner taktischen Atomwaffen erhöhen werde. Die “taktische Lenkwaffe neuen Typs” sei von “großer Bedeutung für die drastische Verbesserung der Feuerkraft der Artillerieeinheiten an der Front und die Steigerung der Effizienz beim Einsatz taktischer Atomwaffen”, meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Sonntag (Ortszeit).

Demnach war Machthaber Kim Jong Un bei dem Test vor Ort. Wann er genau stattfand, war zunächst unklar. Kim habe einem militärischen Forschungsteam allerdings “wichtige Anweisungen zum weiteren Ausbau der Verteidigungskapazitäten und der nuklearen Kampftruppen” gegeben, berichtete KCNA. Fotos, die von der Zeitung “Rodong Sinmun” veröffentlicht wurden, zeigten einen grinsenden Kim, der applaudierte, als er den Testabschuss der Waffe beobachtete.

Die USA hatten kürzlich vor einem möglichen nordkoreanischen Atomwaffentest rund um Nordkoreas Nationalfeiertag am 15. April gewarnt. Pjöngjang hat seit 2017 keine Atomwaffen mehr getestet. Zuletzt ließ Machthaber Kim aber eine ganze Reihe von Raketentests ausführen, das Militär feuerte dabei auch erstmals seit 2017 wieder eine Interkontinentalrakete ab. Satellitenbilder zeigen zudem Anzeichen für neue Aktivitäten in einem Tunnel auf dem Atomtestgelände Punggye-ri.

Kürzlich drohte Nordkorea Südkorea zudem im Falle eines Präventivangriffs mit dem Einsatz von Atomwaffen. Das Land feierte am Freitag den 110. Geburtstag des Republikgründers Kim Il Sung mit einer großen öffentlichen Prozession, Feuerwerk und Synchrontanz, aber ohne die übliche Militärparade.

Nordkorea hat seit 2006 sechs Mal Atomwaffen getestet und 2017 den Erfolg seines letzten und stärksten Tests verkündet – eine Wasserstoffbombe mit einer geschätzten Sprengkraft von 250 Kilotonnen. Experten gehen davon aus, dass Pjöngjang sich nun darauf konzentriert, die Sprengköpfe kleiner zu machen, um sie auf seine Interkontinentalraketen montieren zu können.

Quelle: AFP

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