Die Bundesregierung rechnet in Sachen Moorschutz mit Kosten von weit mehr als einer halbe Milliarde Euro, die bis einschließlich 2025 anfallen werden. Das berichtet die “Neue Osnabrücker Zeitung” unter Berufung auf eine Antwort des Bundeslandwirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Unionsfraktion.
Demnach soll auf Grundlage einer Vereinbarung von Bund und Ländern bis 2030 der jährliche Treibhausgas-Ausstoß aus Moorböden um fünf Millionen Tonnen CO2-Äquivalent gesenkt werden. Um das Ziel zu erreichen, veranschlagt die Bundesregierung einen Finanzierungsbedarf von insgesamt 660 Millionen Euro bis einschließlich 2025. Laut Agrarministerium ist davon auszugehen, dass etwa die Hälfte der Gelder für konkrete Schutzmaßnahmen wie etwa Wiedervernässung der Moorböden oder die Renaturierung benötigt wird. Mit den übrigen Millionen soll eine alternative Bewirtschaftung der nassen Flächen gefördert werden.
In Deutschland sind in der Vergangenheit große Teile der Moorflächen trockengelegt worden. Auf ihnen findet mittlerweile häufig Landwirtschaft in Form von Ackerbau und Tierhaltung oder Torfabbau statt. Die trockengelegten Böden stoßen aber weiterhin große Mengen klimaschädlicher Gase aus. Durch Wiedervernässung soll das gestoppt werden.
Die Flächen können dann aber nicht mehr wie gewohnt genutzt werden. Albert Stegemann, agrarpolitischer Sprecher der Unionsfraktion, forderte daher in der “NOZ” eine “vollumfängliche Entschädigung” für Eigentümer und Nutzer der Moorflächen. “Bedacht werden muss, dass solche Flächen nicht nur einmalig umgestellt werden, sondern gegebenenfalls auch dauerhaft geringere Einkommensmöglichkeiten für land- und forstwirtschaftliche Betriebe bieten”, so Stegemann. Der Fortbestand von Bauernhöfen dürfe nicht gefährdet werden.
dts Nachrichtenagentur