Zwei ehemalige Pariser Polizisten müssen sich seit Dienstag wegen der mutmaßlichen Vergewaltigung einer kanadischen Touristin erneut vor Gericht verantworten. In dem Berufungsverfahren in Créteil droht den beiden Männern im Falle einer Verurteilung eine Höchststrafe von 20 Jahren Haft. In erster Instanz waren sie wegen gemeinschaftlicher Vergewaltigung zu je sieben Jahren Haft verurteilt worden. Sie bestreiten die Vorwürfe.
Die kanadische Touristin hatte die beiden Polizisten im April 2014 in einer Bar in der Nähe des Pariser Polizeipräsidiums kennengelernt. Es wurde viel Alkohol getrunken, und sie hatte sich von den beiden zu einem nächtlichen Besuch des Gebäudes einladen lassen. Dort sollen die Polizisten die Frau vergewaltigt haben. Die beiden Männer beharrten darauf, dass es sich um einvernehmlichen Geschlechtsverkehr gehandelt habe.
Der Berufungsprozess war mehrfach verschoben worden. Die 42 Jahre alte Kanadierin war bei der Eröffnung des Verfahrens anwesend. Einer der beiden Männer arbeitet inzwischen wieder im Verwaltungsdienst der Polizei. Das Urteil wird am 22. April erwartet.
Quelle: AFP