Die Landwirtschaft in Deutschland steuert angesichts des Ukraine-Krieges auf Engpässe bei der Versorgung mit gentechnikfreien Futtermitteln zu. Das entsprechende Futter beispielsweise für Milchkühe werde derzeit knapp, sagte Franz-Josef Holzenkamp, Präsident des Raiffeisen-Verbandes, der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (Samstagausgabe).
Das bedeute zwar nicht, dass die Versorgung mit Milch im Supermarkt gefährdet sei, aber “dass bestimmte Verbraucherwünsche nicht mehr erfüllt werden können”. Zuvor hatte bereits Friedrich-Otto Ripke, Präsident des Zentralverbandes der Geflügelwirtschaft, vor entsprechenden Engpässen bei Hühner- oder Putenfutter gewarnt und gefordert: “Wir brauchen ein Aussetzen der Forderung von Politik und Handel nach solchem Futter.” Auf Ebene der “Zentrale Koordination Handel – Landwirtschaft” finden derzeit entsprechende Gespräche statt, berichtet die NOZ. Geschäftsführer Hermann-Josef Nienhoff sagte der Zeitung: “Wir erörtern die Problematik jetzt seit gut zwei Wochen und suchen nach marktgerechten Lösungen. Ein Ergebnis gibt es bislang noch nicht.”
Die Lebensmittelhändler wollen dabei offenbar keine Lockerung der Regelungen zur Kennzeichnung. Josef Sanktjohanser, Präsident des Handelsverbandes, sagte dem Blatt: “Wir als Händler werden auf keinen Fall faule Kompromisse eingehen. Es kann nicht sein, dass die entsprechende Kennzeichnung auf dem Karton bleibt, wenn es einfach nicht stimmt.”
dts Nachrichtenagentur