Der gesundheitspolitische Sprecher der Union im Bundestag, Tino Sorge (CDU), unterstützt Pläne, die Corona-Quarantäne zu verkürzen und einen kompletten Verzicht zu prüfen. “Die Verkürzung auf fünf Tage ist sinnvoll”, sagte er der “Welt” (Freitagausgabe).
“Immerhin resultieren die Engpässe etwa in Kliniken und Praxen zur Zeit vor allem aus der Quarantäne zahlreicher Mitarbeiter – nicht etwa aus einer hohen Zahl schwerer Fälle.” Einige Quarantäne-Regelungen stammten aus einer Zeit, als damals wenig bekannte und zugleich deutlich gefährlichere Virusvarianten vorherrschten. “Gerade Omikron gibt uns jetzt neue Spielräume. Wir sollten sie nutzen. Das Risiko ist vertretbar”, sagte der CDU-Politiker.
Bei der Quarantäne sei es richtig, stärker auf die Eigenverantwortung und Vernunft der Menschen zu setzen. Die Debatte über einen kompletten Verzicht für eine bestimmte Gruppen will Sorge ebenfalls beginnen. “Ein kompletter Verzicht auf die Quarantäne für symptomlos Infizierte muss mit Vorsicht diskutiert werden. Wann jemand symptomfrei ist, lässt sich im Alltag nicht trennscharf definieren”, so Sorge.
Schon das Niesen in der Heuschnupfen-Saison oder eine Erkältung würden Fragen aufwerfen. “Zudem muss das erhöhte Risiko in sensiblen Bereichen wie dem Gesundheitswesen beachtet werden.”
dts Nachrichtenagentur