Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Schleswig-Holsteins Kultusministerin Karin Prien (CDU) kann sich trotz einzelner privater Angebote ein flächendeckendes ukrainisches Schulangebot für geflüchtete Kinder nicht vorstellen. Das sagte sie dem “Handelsblatt” (Donnerstagausgabe).
Es sei “völlig unrealistisch, hier ein paralleles ukrainisches Schulsystem für womöglich hunderttausende Kinder und Jugendliche aufzubauen”, so Prien. “Die große Masse muss also ins deutsche System integriert werden.” Damit wies sie auch den Wunsch der ukrainischen Seite zurück. Anders als 2015/16 “ist aber heute klar, dass fremdsprachlicher, also auch ukrainischer Unterricht eine gute Ergänzung sein kann”, so die Landesministerin. Die Mehrzahl der Länder haben auch bereits Ausschreibungen für ukrainische Lehrkräfte gestartet und auch schon einzelne eingestellt, ist das Ergebnis einer Umfrage des “Handelsblatts”. Generell treffe die Welle auf ein ohnehin überlastetes System, sagte Prien: Das “steht generell nach zwei Jahren Corona und wegen der Digitalisierung noch immer massiv unter Stress”. Dennoch werde man “aus humanitären Gründen und aus unserer historischen Verantwortung heraus selbstverständlich alles tun, damit Schüler aus der Ukraine hier gut beschult werden können”.
dts Nachrichtenagentur