USA verlegen Kampfjets zur Radar-Störung nach Deutschland

Copyright AFP/Archiv Tobias SCHWARZ

Vor dem Hintergrund der Spannungen mit Russland haben die USA für die elektronische Störung von Radarsignalen ausgerüstete Kampfflugzeuge nach Deutschland verlegt. Die sechs Maschinen vom Typ EA-18G Growler seien am Montag eingetroffen, teilte die US-Armee auf dem Luftwaffenstützpunkt Spangdahlem in Rheinland-Pfalz am Dienstag mit. Die Stationierung sei “in Abstimmung mit der deutschen Regierung” erfolgt, um die Einsatzbereitschaft und kollektive Verteidigungsfähigkeit der Nato zu erhöhen.

Pentagon-Sprecher John Kirby hatte die Verlegung der Maschinen am Montag angekündigt. Er hatte dabei betont, die Flugzeuge würden “nicht gegen die russischen Streitkräfte in der Ukraine eingesetzt”, sondern dienten nur dazu, die “Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeiten der Nato” stärken. Mit den Jets sollten demnach 240 US-Soldaten in Deutschland ankommen.

Bei der EA-18G Growler handelt es sich um eine modifizierte Version des F/A-18-Jets. Die Maschinen werden eingesetzt, um feindliches Radar zu stören und Luftabwehrsysteme zu verwirren. Die US-Armee betonte, die Maschinen seien auch “zur Verteidigung der Alliierten im Falle eines Scheiterns der Abschreckung ausgerüstet”.

Vergleichbare Möglichkeiten hat die deutsche Luftwaffe derzeit nicht zur Verfügung. Geplant ist eine neue Eurofighter-Version, die über moderne elektronische Kampfmöglichkeiten verfügen soll. Bis zur Einführung dürfte es aber noch Jahre dauern.

Die US-Armee verwies darauf, dass bereits im Februar zwölf moderne F-35-Tarnkappenjets nach Spangdahlem verlegt wurden. Anfang des Monats seien auch vier Tankflugzeuge vom Typ KC-135 Stratotankers aus den USA eingetroffen.

In Spangdahlem ist normalerweise nur eine einzige Staffel US-Kampfflugzeuge vom Typ F-16 dauerhaft stationiert. “Aufgrund der andauernden Krise in Osteuropa” habe die Luftwaffenbasis nun “eine entscheidende Rolle” für die Entsendung der Nato-Luftstreitkräfte im gesamten Operationsgebiet des US-Europa-Kommandos.

Quelle: AFP

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