Die große Mehrheit der Verbraucher wünscht sich bei vielen Lebensmitteln Produkte aus der Region. Dies ergab eine Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV), über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten.
86 Prozent ist dies demnach beim Einkauf von Obst und Gemüse wichtig, 82 Prozent bei Eiern und 74 Prozent bei Brot und Backwaren. 57 Prozent kaufen mindestens einmal pro Woche regionale Lebensmittel. Wichtig ist den Käufern dabei, dass sie damit die heimische Landwirtschaft (94 Prozent) unterstützen. Zudem sind ihnen Frische (90 Prozent) und Nachhaltigkeit (84 Prozent) wichtig. Das Problem: “Begriffe wie `Region` oder `regional` sind bislang weder eindeutig gesetzlich definiert noch bestimmten, einheitlichen Anforderungen unterworfen”, kritisieren die Verbraucherschützer. Das müsse sich ändern. Die Verbraucherzentrale fordert deshalb die Europäische Kommission auf, einheitliche Mindeststandards für die Regionalkennzeichnung zu etablieren. Die künftige Kennzeichnung von Herkunft und Regionalität von Lebensmitteln müsse leicht verständlich, einheitlich, vergleichbar und verbindlich sein.
“Wenn Möhren als regionales Produkt beworben werden, sollten sie nicht 500 Kilometer vom Supermarkt entfernt angebaut werden”, sagte eine VZBV-Referentin den Funke-Zeitungen. “Und wer `Eier von unseren Landwirten` in Brandenburg kauft, sollte keine Eier aus den Niederlanden im Korb haben.” Die Verbraucherschützerin schlägt vor, auf allen Lebensmitteln das Herkunftsland – wie in Deutschland oder Frankreich – zu kennzeichnen. Bisher gilt dies nur für unverarbeitetes Fleisch und für unverarbeitetes Gemüse und Obst.
Diese Vorschrift sollte künftig auch für die Primärzutat von verarbeiteten Lebensmitteln gelten. Dies wäre auch im Sinne vieler Verbraucher: Vier von zehn Befragten halten es für schwierig, die Herkunft zu erkennen. 67 Prozent finden es inakzeptabel, wenn ein als regional beworbenes Produkt zwar in der Region hergestellt wurde, aber die Zutaten aus anderen Ländern stammen.
dts Nachrichtenagentur