Die Bundesregierung hat den Test einer ballistischen Interkontinentalrakete durch Nordkorea als “verantwortungslose Provokation” verurteilt. Der größte Raketentest Pjöngjangs seit mehreren Jahren gefährde “sowohl die Sicherheit unserer Partner in der Region als auch die internationale Sicherheit in eklatanter Weise”, erklärte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Donnerstagabend in Berlin. Auch UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte den Raketentest scharf.
Der Sprecher des Auswärtigen Amtes bezeichnete die “anhaltenden Verstöße Nordkoreas gegen einschlägige Resolutionen” des UN-Sicherheitsrates als “zutiefst besorgniserregend”. Nordkorea müsse die Beschlüsse des UN-Gremiums vollständig umsetzen und “auf die Dialogangebote der USA und Südkoreas” eingehen. “Nordkorea ist zur vollständigen, unumkehrbaren und überprüfbaren Beendigung seiner Programme zur Entwicklung von Massenvernichtungswaffen und ballistischen Raketen verpflichtet.”
Ähnlich äußerte sich ein Sprecher von Guterres. Der Test der ballistischen Interkontinentalrakete sei ein “weiterer Bruch” des von Nordkorea im Jahr 2018 verkündeten Moratoriums von Raketentests “dieser Art” und eine “klare Verletzung der Resolution des Sicherheitsrats”, erklärte er.
Nordkorea hatte am Donnerstag seinen größten Raketentest seit 2017 vorgenommen. Der japanischen Regierung zufolge landete die Interkontinentalrakete mit einer Reichweite von mehr als 6000 Kilometern in japanischen Hoheitsgewässern. Tokio sprach von einem “unverzeihlichen Test”. Auch Südkorea und die USA reagierten empört.
Das nordkoreanische Militär hatte 2017 mehrere Tests mit einer Interkontinentalrakete des Typs Hwasong-15 vorgenommen. In der Folge verzichtete Nordkorea, das wegen seines Atomwaffen-Programms international isoliert ist, aber auf weitere Tests von Interkontinentalraketen. Seit Januar hatte die Führung in Pjöngjang angedeutet, sie könnte sein selbst auferlegtes Moratorium für derartige Tests aufheben.
Quelle: AFP