Der Ukraine-Krieg könnte laut dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) zu Bauverzögerungen und Baustopps führen. “Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Bauwirtschaft werden immer deutlicher sichtbar”, erklärte am Donnerstag ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa. Lieferengpässe und Preissprünge machten eine seriöse Kalkulation von Angeboten unmöglich, es drohten Kurzarbeit und Insolvenzen. Der ZDB forderte deshalb einen runden Tisch zu möglichen Entlastungsmaßnahmen.
Insbesondere Stahllieferungen, Pech und Treibstoffe seien von Preissprüngen betroffen, warnte Pakleppa weiter. Dies erschwere die Planung von Bauvorhaben, aber auch laufende Bauarbeiten seien betroffen. Zulieferer verkauften Produkte teils nur noch zu Tagespreisen an Bauunternehmen, eine Planung von Bauvorhaben sei so nicht mehr möglich.
“Die Verknappung auf den Rohstoffmärkten erzeugt nicht nur Planungsunsicherheit”, erklärte Pakleppa weiter. Sie treibe zudem Preise für Vorprodukte wie Pech und Asphalt, Bau- und Konstruktionsstahl, Spundwände, Rohre, Aluminium und Kupfer in die Höhe. Angesichts großer Bauvorhaben seien dies “schlechte Aussichten”. “Denn wie sollen Brücken saniert, Wohnungen kostengünstig gebaut oder Gebäude energetisch ertüchtigt werden, wenn kein Material dafür zur Verfügung steht?”, erklärte Pakleppa.
Der ZDB forderte deshalb einen runden Tisch zu den Auswirkungen des Kriegs auf die Baubranche. Nötig sei ein koordiniertes Vorgehen von Bau- und Verkehrsministerium gemeinsam mit der Deutschen Bahn, der Autobahngesellschaft und der Bauwirtschaft.
Quelle: AFP