Nach dem Absturz einer Passagiermaschine in Südchina suchen die Ermittler unter Hochdruck nach den Flugschreibern. Die Absturzursache sei weiter völlig unklar, sagte der Chef der chinesischen Flugsicherheitsbehörde, Zhu Tao, am Dienstag. Im Mittelpunkt stehe daher die Suche nach dem Stimmenrekorder und dem Flugdatenschreiber der Maschine. Suchmannschaften fanden in dem waldigen und schwer zugänglichen Absturzgebiet keine Überlebenden.
Die Maschine der Fluggesellschaft China Eastern war am Montag mit 132 Menschen an Bord in einer bergigen Gegend der Region Guangxi zerschellt. Die Boeing 737-800 hatte in kürzester Zeit an Flughöhe verloren und war nahezu senkrecht abgestürzt, wie Daten der Flug-Website FlightRadar24 zeigten.
China Eastern sprach den Hinterbliebenen der Opfer ihr Beileid aus, ohne sich zur Zahl der Toten zu äußern. An Bord der Maschine waren 123 Passagiere und neun Besatzungsmitglieder. Nach Angaben des Außenministeriums in Peking handelte es sich bei allen Insassen um chinesische Staatsbürger.
Der Ex-Chef der französischen Luftfahrtermittlungsbehörde (BEA), Jean-Paul Troadec, nannte die FlightRadar-Daten zu dem Unglücksflug “sehr ungewöhnlich”. Es sei aber noch “viel zu früh”, um Schlussfolgerungen zu ziehen.
Hunderte Bergungskräfte waren an der Unglücksstelle im Einsatz, doch das steile Gelände und die dichte Vegetation erschwerten ihre Arbeit. Laut den staatlichen Medien setzten die Suchteams auch Drohnen ein.
Chinas Staatsmedien zeigten uniformierte Einsatzkräfte, die über verstreute Trümmer kletterten, darunter ein Flugzeugteil mit der blau-roten Lackierung der Fluggesellschaft. Ein Reporter der staatlichen “Volkszeitung” filmte am Unglücksort eine zefetzte Brieftasche und ein verbranntes Kameraobjektiv.
Staatschef Xi Jinping forderte die Behörden auf, so schnell wie möglich die Ursache des Unglücks zu ermitteln. Medienberichten zufolge lässt China Eastern alle Maschinen von Typ Boeing 737-800 bis auf Weiteres am Boden.
Quelle: AFP