Im Jahr 2020 sind die Ausgaben für öffentliche, kirchliche und private Hochschulen in Deutschland um sechs Prozent gestiegen. Insgesamt wurden 64,4 Milliarden Euro für Lehre, Forschung und Krankenbehandlung ausgegeben, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit.
Am meisten wurde für Personalausgaben aufgewendet (37,2 Milliarden Euro). Sie machten 2020 wie in den Vorjahren rund 58 Prozent der gesamten Hochschulausgaben aus. Gegenüber dem Vorjahr erhöhten sich die Personalausgaben um sechs Prozent. Die Ausgaben für den laufenden Sachaufwand stiegen auf 21,3 Milliarden Euro (+4 Prozent) und die Investitionsausgaben auf 5,9 Milliarden Euro (+13 Prozent). Auf die Universitäten ohne medizinische Einrichtungen und Gesundheitswissenschaften entfiel ein Ausgabevolumen von 23,8 Milliarden Euro (+3 Prozent). In ihren medizinischen Einrichtungen (einschließlich Gesundheitswissenschaften) wendeten die Universitäten für Lehre, Forschung und Krankenbehandlung 31,5 Milliarden Euro auf. Das waren acht Prozent mehr als im Vorjahr und somit prozentual die höchste Ausgabensteigerung 2020, so die Statistiker. Die Ausgaben der Fachhochschulen (einschließlich Verwaltungsfachhochschulen) stiegen um fünf Prozent auf 8,2 Milliarden Euro. Ein leichter Ausgabenrückgang ergab sich mit -0,2 Prozent bei den Kunsthochschulen, für die 750 Millionen Euro aufgewendet wurden. Mit einem Plus von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Einnahmen der Hochschulen etwas weniger stark als die Ausgaben. Die Hochschuleinnahmen beliefen sich auf insgesamt 34,5 Milliarden Euro. Der Anteil der eigenfinanzierten, also durch Einnahmen gedeckten Ausgaben lag erneut bei 54 Prozent. Die Einnahmen aus wirtschaftlicher Tätigkeit und Vermögen erhöhten sich auf 23,2 Milliarden Euro (+6 Prozent). 96 Prozent dieser Einnahmen haben die medizinischen Einrichtungen der Universitäten, unter anderem als Entgelte für die Krankenbehandlung, beigetragen. Auch die Hochschuleinnahmen aus den Beiträgen der Studierenden sind gestiegen (+6 Prozent) und beliefen sich auf 1,6 Milliarden Euro. Die von den Hochschulen eingeworbenen Drittmittel stiegen um zwei Prozent auf 8,9 Milliarden Euro.
Diese sind in erster Linie für Forschung und Entwicklung an Universitäten (einschließlich medizinischer Einrichtungen und Gesundheitswissenschaften) bestimmt. Die größten Drittmittelgeber der Hochschulen waren, wie in den Vorjahren, der Bund (2,7 Milliarden Euro), die Deutsche Forschungsgemeinschaft (2,7 Milliarden Euro) sowie die gewerbliche Wirtschaft (1,5 Milliarden Euro). Die Drittmittel des Bundes erhöhten sich hierbei um sieben Prozent, während die Drittmitteleinnahmen der Deutschen Forschungsgemeinschaft leicht zurückgingen (-2 Prozent).
dts Nachrichtenagentur