DGB-Chef Reiner Hoffmann warnt davor, den Flüchtlingszustrom aus der Ukraine mit falschen Erwartungen für den deutschen Arbeitsmarkt zu verbinden. “Ich halte es für zynisch, dass die geflohenen Menschen uns bei unseren Problemen helfen sollen”, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagausgaben).
“Den Fachkräftemangel müssen wir selbst in den Griff bekommen.” In der Pflege müssten die Arbeitsbedingungen verbessert werden. “Dazu gehört auch die Bezahlung.” Grundsätzlich hätten die Geflüchteten gute Chancen, entsprechend ihrer Qualifikation eine Beschäftigung in Deutschland zu finden. “Bisher kommen allerdings vorwiegend Frauen, Kinder und Ältere.” Hoffmann fügte hinzu: “Ukrainer wollen, dass der Krieg zu Ende ist und sie wieder nach Hause können.” Hoffmann warnte die Unternehmen mit drastischen Worten davor, Ukrainer prekär zu beschäftigen. Einerseits gebe es große Anstrengungen von Unternehmen, die Menschen aus der Ukraine beschäftigen wollten. “Auf der anderen Seite sehe ich schon die Schweinepriester, die Frauen unterhalb des Mindestlohns beschäftigen wollen. Das geht gar nicht”, sagte er. “Die Menschen sollen hier zu ordentlichen Bedingungen arbeiten können. Das mindeste ist, dass sie den Mindestlohn bekommen.”
dts Nachrichtenagentur