Der russische Präsident Wladimir Putin will die Amtszeit der russischen Zentralbankchefin Elvira Nabiullina verlängern. Putin habe dem Parlament die Kandidatur Nabiullinas vorgeschlagen, teilte die Duma am Freitag mit. Sie werde darüber am kommenden Montag beraten. Die 58-jährige Nabiullina ist bereits seit 2013 im Amt.
Seit dem Einsatz der russischen Truppen in der Ukraine war über die Karriere Nabiullinas spekuliert worden. Sie hatte wenige Tage danach den Leitzins drastisch von 9,5 Prozent auf 20 Prozent erhöht und entschieden, die Börse in Moskau vorerst geschlossen zu halten. Zudem schränkte sie den Kauf ausländischer Devisen stark ein. All diese Maßnahmen sollen den russischen Rubel stützen.
Die Zentralbank kommt wegen der harten Sanktionen des Westens an viele ihrer im Ausland angelegten Devisen nicht heran. Kurz nach dem Beginn des Militäreinsatzes war Nabiullina bei einem Treffen mit Putin im Fernsehen gezeigt worden, in Schwarz gekleidet und mit ernster Miene.
Vor ihrem Amt als Zentralbankchefin war Nabiullina von 2007 bis 2012 Ministerin für wirtschaftliche Entwicklung gewesen. Als Notenbankchefin ging sie die Sanierung der russischen Bankenbranche an. Ihr gelang die Senkung der Inflationsrate auf ein historisch niedriges Niveau – die Teuerung ist aber seit der Corona-Pandemie wieder stark gestiegen.
Quelle: AFP