Innerhalb der Ampel-Koalition kommt in Sachen Finanzierung der geplanten Aktienrente Bewegung: Grünen-Rentenexperte Markus Kurth schlägt vor, dass Staat und Arbeitgeber einen von ihm sogenannten Finanzierungspakt schließen. Das schreibt er in einem Papier zur Aktienrente, über das das Portal “Business Insider” berichtet.
Der Bund erkläre sich dabei zur Zahlung der im Koalitionsvertrag vereinbarten zehn Milliarden Euro bereit. Im Gegenzug zahlen die Arbeitgeber schon jetzt einen höheren, jährlichen Rentenbeitrag für Arbeitnehmer. Konkret spricht der Grünen-Politiker dabei von 0,5 Prozent mehr. Hinter dem Vorschlag steckt dabei folgende Überlegung: Kurth befürchtet, dass der Staat die dauerhafte Finanzierung der Aktienrente nicht alleine übernehmen kann. Denn angesichts der angespannten Haushaltslage und dem demografischen Wandel sei es unrealistisch, dass der Bund immer wieder Geld zuschieße, um die sinkenden Rentenbeiträge auszugleichen. Hinzukommt: höhere Steuern oder neue Schulden als Finanzierungsquelle seien mit der FDP nicht machbar. An beiden Wahlversprechen will Finanzminister Christian Lindner (FDP) weiter festhalten. Für Unternehmen bedeutet der Vorschlag von Kurth deshalb: Der bisherige Arbeitgeber-Anteil zur Rente würde von 9,3 auf 9,8 Prozent ansteigen und wäre kurzfristig eine höhere Belastung. Langfristig rechnet er sich aber laut Rentenexperte Kurth, weil Arbeitgeber sonst noch mit weitaus höheren Beiträgen auf einen Schlag rechnen müssten, wenn die Generation der “Babyboomer” in Rente geht. Der öffentliche Rentenfonds könnte deshalb schon ab jetzt die höheren Rentenbeiträge der Arbeitgeber ansparen, um die Beiträge für die kommende Zeit abzuflachen.
dts Nachrichtenagentur