Anne Spiegel (Grüne), Bundesministerin für Frauen, hat zum internationalen Frauentag am 8. März dazu aufgerufen, im Kampf für die Gleichberechtigung nicht nachzulassen. Sexismus sei ein Ausdruck von ungleichen Machtstrukturen zwischen den Geschlechtern, sagte Spiegel den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben).
“Und er ist auch deshalb so gefährlich, weil Sexismus ein Nährboden für Gewalt gegen Frauen ist. Wenn wir es schaffen, Sexismus in unserer Gesellschaft zu bekämpfen, dann bekämpfen wir auch Gewalt gegen Frauen und Mädchen.” Das sei ihre Motivation, Gleichstellung voranzubringen. “Am Internationalen Frauentag feiern wir, was für die Geschlechtergerechtigkeit schon alles erreicht wurde”, sagte die Grünen-Politikerin. “Und wir richten unseren Blick nach vorn und sehen, dass es noch jede Menge zu tun gibt.” Das schaffe weder die Frauenministerin noch Frauen alleine. “Nur gemeinsam können wir einen Unterschied erreichen. Dafür brauchen wir die gesamte Gesellschaft und jeder kann einen Teil dazu beitragen. Wir dürfen im Kampf für Gleichberechtigung nicht nachlassen.”
Sexismus sei ein alltägliches Phänomen, das viele Frauen betreffe, sagte Spiegel – auch sie selbst. “Ich bin seit über 20 Jahren in der Politik und habe dort leider auch Sexismus erfahren.” Um ungleiche Machtverhältnisse zu ändern, brauche es vielfältige Ansätze, erklärte die Grünen-Politikerin.
Ihr Ministerium entwickele deshalb unter anderem das Entgelttransparenzgesetz weiter, stärke die Erwerbstätigkeit von Frauen und fördere die partnerschaftliche Verteilung von Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern. “Dafür verbessern wir beispielsweise das Elterngeld und den Kündigungsschutz nach Elternzeit, treiben den Ausbau der Ganztagsbetreuung voran und setzen uns entschieden für mehr Frauen in Führungspositionen ein.” Mit der Zustimmung Deutschlands zur europäischen Führungspositionen-Richtlinie sei zudem ein echter Durchbruch gelungen. Außerdem kämpfe sie für mehr Prävention von Gewalt gegen Frauen und Mädchen und Hilfe für Betroffene.
dts Nachrichtenagentur