Eine Mehrheit der Bundesbürger will auf Energielieferungen aus Russland verzichten. Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und ntv, die am Samstag veröffentlicht wurde, sind 61 Prozent der befragten Bundesbürger dafür, dass Deutschland und die EU auf Lieferungen von Gas, Öl und Steinkohle aus Russland verzichten, auch wenn dies zu höheren Preisen führt.
Ein Viertel (25 Prozent) spricht sich gegen einen Verzicht auf Energielieferungen aus Russland aus. Befragte aus Westdeutschland (64 Prozent) plädieren etwas häufiger als die Befragten aus Ostdeutschland (49 Prozent) dafür, auf Energielieferungen aus Russland komplett zu verzichten. Mehrheitlich dagegen sind die Anhänger der Linkspartei (51 Prozent) sowie vor allem der AfD (79 Prozent). Am Freitagabend endete der europäische Gashandel mit Preisen von – je nach Lieferzeitpunkt – 189 bis 203 Euro pro Megawattstunde (MWh) und damit so hoch wie nie zuvor. Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund 26 bis 31 Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben. Das ist fünf- bis sechsmal mehr als vor gut einem Jahr, als für Verbraucher Gas-Tarife um fünf Cent pro Kilowattstunde (kWh) abschließbar waren. Im Durchschnitt bedeutet das pro Quadratmeter Wohnfläche mindestens etwa 34 Euro mehr im Jahr. Etwa jeder zweite Haushalt in Deutschland heizt mit Gas, für sie würden auf dem aktuellen Preisniveau Mehrzahlungen von weit über Tausend Euro pro Jahr drohen.
dts Nachrichtenagentur