Der Angriffskrieg in der Ukraine wirkt sich auf die Städtepartnerschaften zwischen Deutschland und Russland aus. Das schreibt der “Spiegel”, der dafür bei 82 deutschen Städten nachgefragt hatte, die Partnerschaften oder besondere Kooperationen mit russischen Städten pflegen.
Auf die Frage, ob sich der Krieg auf die Form der Beziehung auswirke, antworteten die Zuständigen von 61 Städten, und 17 Verwaltungen gaben an, dass man sich entschieden habe, die Partnerschaft formal auszusetzen oder diesen Schritt demnächst gehen wolle. Darunter sind Baden-Baden, Hamburg, Karlsruhe oder Neuss. In einigen Städten wurde die Arbeit an gemeinsamen Projekten eingefroren, Veranstaltungen wurden abgesagt. Tim Kruithoff, Oberbürgermeister in Emden, teilte mit, dass er “derzeit keine Grundlage” sehe, die Partnerschaft mit der Stadt Archangelsk “mit Leben zu füllen”. Unter den Städten, die sich äußerten, hat aber keine ihre Partnerschaft grundsätzlich beendet. 44 Städte geben an, dass die Partnerschaft in Kraft bleibe, darunter Braunschweig, Berlin und Cottbus. Auch Wolfsburg hält den Kontakt nach Toljatti am Leben. Städtepartnerschaften böten “einen unverzichtbaren Dialogkanal in die Zivilgesellschaften”, sagt Oberbürgermeister Dennis Weilmann. Es sei “Putins Krieg und nicht der des russischen Volkes”, teilt die Stadt Chemnitz mit, die seit 1988 eine Partnerschaft mit Wolgograd hat. Das Präsidium des Deutschen Städtetags sprach sich zuletzt dagegen aus, Partnerschaften mit russischen Städten zu beenden.
dts Nachrichtenagentur