Die Digitalisierung der deutschen Behördenstuben kommt nur schleppend voran. Eigentlich sollen Bürger laut Onlinezugangsgesetz bis Ende dieses Jahres knapp 600 Verwaltungsleistungen im Internet erledigen können – aber erst bei 15 Prozent davon ist das möglich.
Das berichtet der “Spiegel” in seiner neuen Ausgabe unter Berufung auf eine Anfrage eines Vergleichsportals beim Bundesinnenministerium und bei den 16 Bundesländern. 56 Prozent sind teils digitalisiert – darunter fallen aber schon schlichte Webseiten, die ausschließlich Informationen enthalten. Meist sei da aber kein Upload von Belegen für Anträge möglich, die für Bewilligung einer Leistung oft nötig seien. Die Länder Bayern und Thüringen beharren darauf, dass Unterlagen weiterhin nicht nur digital übermittelt, sondern auch per Fax verschickt werden können als Service für die Bürger. Andere Bundesländer wollen die veraltete Technik abschaffen. Zu 103 Leistungen finden sich online gar keine Informationen. Digitalisiert werden sollen Anträge für Kindergeld, Führerscheine oder Aufenthaltstitel. Im Bereich Gesundheit ist die Digitalisierung laut des Berichts noch am weitesten gediehen, das Themenfeld Ein- und Auswanderung hingegen werde am stärksten vernachlässigt. Hier sei noch keine einzige Leistung vollständig online durchführbar, heißt es in der Erhebung.
dts Nachrichtenagentur