USA raten wegen strenger Corona-Maßnahmen von Reisen nach Hongkong ab

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Die USA raten wegen der strengen Corona-Maßnahmen von Reisen nach Hongkong ab. Grund für die Reisewarnung seien die “Covid-19-bezogene Einschränkungen, einschließlich des Risikos, dass Eltern und Kinder getrennt werden”, teilte das US-Konsulat am Mittwoch auf Twitter mit. “In einigen Fällen wurden Kinder in Hongkong, die positiv getestet wurden, von ihren Eltern getrennt und in Isolation gehalten, bis sie die Anforderungen des örtlichen Krankenhauses erfüllen”.

Die chinesische Sonderverwaltungszone wird derzeit von der mit Abstand schlimmsten Corona-Infektionswelle seit Pandemiebeginn heimgesucht. Die Null-Covid-Strategie ist angesichts zehntausender Neuinfektionen täglich sowie überlasteter Krankenhäuser und Quarantäneeinrichtungen praktisch gescheitert. 

In den vergangenen zwei Monaten wurden bei knapp 7,5 Millionen Einwohnern mehr als 200.000 Infektionen registriert – gegenüber 12.000 in den beiden Jahren davor. Obwohl es sich um die vergleichsweise weniger tödliche Omikron-Variante handelt, ist die Sterberate in Hongkong relativ hoch, da vor allem die Ältesten in der Bevölkerung nicht geimpft sind.

Die Zentralregierung in Peking hat Ärzte und Spezialisten – darunter solche mit Erfahrung aus Wuhan, dem Ursprungsort der Corona-Pandemie – nach Hongkong geschickt und baut fieberhaft provisorische Massen-Quarantänelager und Krankenhäuser.

Berichte über die Trennung von Eltern und Kindern bei der Einreise hatte es bereits länger gegeben. In jüngster Zeit hatten jedoch Fälle von kleinen Babys, die nach positiven Tests von ihren Eltern getrennt wurden, für Empörung gesorgt. Die Gesundheitsbehörden begründeten das Verbot nicht infizierter Eltern in Krankenhäusern mit Platzproblemen. Die Konsulate Großbritanniens und Australiens haben deshalb laut eigenen Angaben bei der Stadtregierung protestiert.

Das US-Außenministerium warnte außerdem, dass Reisende in Hongkong möglicherweise einem verpflichtenden Corona-Test unterzogen werden könnten. Dies hatte Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam bereits für März angekündigt. Das genaue Datum wurde bislang nicht mitgeteilt. Zuletzt schloss die Regierung Ausgangssperren nach dem Vorbild chinesischer Städte nicht mehr aus.

Unklar ist allerdings, wie die Regierung mit positiv Getesteten verfahren will, nachdem Experten der Universität Hongkong in einer am Dienstag veröffentlichten Berechnung schätzten, dass 1,7 Millionen Hongkonger – etwa ein Viertel der Bevölkerung – in der aktuellen Welle bereits infiziert wurden. Während die Stadtregierung weiterhin darauf beharrt, dass Infizierte sich nicht in ihren Wohnungen isolieren dürfen, warnen die Experten, dass selbst die neuen improvisierten Quarantäneeinrichtungen nicht ausreichen dürften.

Quelle: AFP

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